Ein Jahr nach den Morden in Hanau und das Engagement gegen Rechtsextremismus

Artikel Demokratie stärken
Malte Hiekel

In unserem neusten Diskussionspapier macht sich Malte Hiekel Gedanken zu Rechtsextremismus. Wie sieht die Situation in der Schweiz aus und welche Rolle spielt die politische Bildung?

Fährt man von Frankfurt am Main ein kleines Stück flussaufwärts, gelangt man schon bald nach Hanau. Hanau, das ist im Jahr 2021 nicht mehr nur der Name einer Stadt in Hessen, sondern auch Sinnbild für Trauer, Wut und Ohnmacht. Genau hier in Hanau wurden ein Jahr zuvor, am 19. Februar 2020, neun Menschen hingerichtet. Wieder einmal wurden den Opfern ihr Migrationshintergrund, ihre Namen oder ihr Aussehen zum Verhängnis. Wieder einmal war der Täter ein den Behörden bekannter Rechtsextremist und wieder einmal war der Täter legal im Besitz von Schusswaffen.

Ein Jahr später strahlt das Gedenken an die rechtsextremen Morde weit über die deutschen Grenzen und auch in die Schweiz hinaus. Am Gedenktag selbst wurden wieder einmal die gleichen Fragen gestellt. Wie konnte so etwas passieren? Wer ist verantwortlich für das, was passiert ist? Was bleibt von Hanau? Wie kann so etwas zukünftig verhindert werden? Was bei all dem gebetsmühlenartigen Wiederholen davon, dass wir die Opfer und Hinterbliebenen von Hanau nicht vergessen dürfen, nicht untergehen darf: Rechtsextremismus und Rassismus töten nicht erst seit Hanau. Rassistisch motivierte Gewalt und Morde haben System und Tradition. Laut Amadeu-Antonio-Stiftung sind es allein in Deutschland nach der Wiedervereinigung 213 Todesopfer, die der Rechtsextremismus eingefordert hat. Tendenz seit einigen Jahren steigend…

Die im Beitrag zum Ausdruck gebrachten Ansichten sind nicht notwendigerweise die der Anny-Klawa-Morf-Stiftung.