Stadtrundgang: Die Zürcher Jahre von Anny Klawa-Morf
Gegenwart verstehenDieser Rundgang will anhand der Biografie von Anny Klawa-Morf einen Einblick in die Lebensverhältnisse einer engagierten, jungen Proletarierin am Anfang des 20. Jahrhunderts in Zürich geben. Anny Morf lebte zwischen 1899 und 1919 in Zürich. Es war eine äusserst konfliktreiche Zeit, geprägt von tiefen sozialen Spannungen und die Stadt erlebte eine rekordhohe Zahl von Streiks, die auch mit Militäreinsätzen bekämpft wurden.
Der Rundgang ist kostenlos, um eine Anmeldung mittels untenstehendem Formular wird gebeten.
Datum und weitere Informationen
Freitag, 12. Juli 2024, 18:00 Uhr, Tramstation Hardturm, Dauer: ungefähr 2h
Wegen der grossen Distanzen zwischen den einzelnen Stationen des Rundgangs muss der öV oder ein Velo benutzt werden.
Der Rundgang wird von der Stiftung SP Bildung Zürich durchgeführt.
Den legendären Arbenzstreik von 1906 erlebte Anny Klawa-Morf als 12-Jährige hautnah mit. Beim Zürcher Generalstreik von 1912 beteiligte sie sich als Mitglied des Streikkomitees. Die Jugend von Anny Morf war geprägt von Elend und Gewalt. Bereits mit 14 Jahren musste sie Fabrikarbeit verrichten. Sie engagierte sich dann in führenden Positionen in der Sozialistischen Jugend und den Gewerkschaften. Sie beteiligte sich an den Richtungskämpfen zwischen Grütlianern, Anarchist*innen und Bolschewist*innen innerhalb der Zürcher Linken mit und verkehrte sowohl mit Fritz Brupbacher als auch mit Lenin und Nadeschda Krupskaja. Ihre letzten Jahre in Zürich befand sie sich auf der Schwarzen Liste der Arbeitgeber, erhielt keine Arbeit mehr in einer Textilfabrik und schlug sich mehr schlecht als recht durch Leben.